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Erfolgreiche Energiewende braucht Stabilität

Am Mittwoch fand ein politisches Frühstück eines großen Kreditinstitutes statt. Wohl eine gute und regelmäßige Einrichtung, um Politiker und Wirtschaftsvertreter zusammen zu bringen.

Ich saß neben dem MdB aus dem Rhein-Erft-Kreis Dr. Georg Kippels, der Lage seines Wahlkreises wegen sehr interessiert und aufgeschlossen gegenüber Fragen von Energie und Energiewende. Und das war das Thema bis die Abgeordneten zur Aussprache in den Bundestag mussten: Was meint aktuell die Energiewirtschaft, was wichtig und was dringend ist in diesem Umfeld. Als Redner konnte der Hauptgeschäftsführer des BDEW gewonnen worden, auch schon Staatssekretär in Regierungen mit FDP-Beteiligung. Ich habe doch mit Interesse zugehört und einige Dinge notiert, darunter folgendes:

  1. Die Netze müssen gut und sicher steuerbar sein und bleiben.
  2. Die wegen der Fortschritte in der Energiewende höhere Volatitlität muss im Griff bleiben und gesenkt werden.
  3. Die Netzstabilität ist Voraussetzung für gute Angebote an den Kunden.
  4. Die Ideologie-Phase der Energiewende ist zu Ende. Immer neue Mobilisierungskonflikte, ob von Politik oder Verwaltung ausgelöst, sind verzichtbar. Die Bewegung ist nämlich unumkehrbar und muss jetzt effizient vorangetrieben werden.

Die Energiewirtschaft hat nicht nur einige – recht bekannte – Probleme. Es streben auch neue Spieler in den Markt. Zum Beispiel Elektro-Auto-Hersteller Tesla. Die sind jetzt auch BDEW-Mitglied. Und alle und viele denken über BigData nach. Strom wird man in Zukunft kaufen oder dazukaufen können. Ein wesentliches Asset der Energiewirtschaftler ist jedoch die Kundenbeziehung und was sie daraus machen. In Zukunft wird man eben aus den SmartMeter-Strukturen auch Verbrauchsinformationen haben, die sogar bis zu 15min-genau werden könnten – je nach betriebenem Aufwand für diese Strukturen.

Dass eine Konsolidierung des Marktes der Verteilnetzbetreiber vorangehen wird, liegt aus Sicht von S. Kapferer in der Logik von Economy of Scale.

Dr. Stefan Kapferer; BDEW (l.), Gastgeber (r.)
Dr. Stefan Kapferer; BDEW (l.), Gastgeber (r.)
 

 

 

Die Fragen nach dem kurzen inhaltsreichen Vortrag rankten sich immer wieder um die Unberechenbarkeit der Energieerzeugung unter Energiewende-Bedingungen. Verschärft auch ausgedrückt in der Frage: Funktioniert alles fast immer – außer an den 40 Tagen im Jahr wo weder Wind noch Sonne in Deutschland sind. Dazu wiederholte S. Kapferer die Aufforderung, den Ideologiegehalt der Diskussionen herunter zu fahren und die Bitte an die Politik, in der nächsten Legislaturperiode doch zu beantworten, wie denn die 40 Tage bezahlt werden müssen. Planbarkeit als Eckstein.

 

Mit dem StromPager haben wir sicher nicht die Lösung für alle Bauchschmerzen der Energiewirtschaft, aber zur Hälfte der beschriebenen Probleme können wir dadurch beitragen. Wie aufgefordert ohne Ideologie. Und was wir schon wussten, wurde bestätigt: Mit der Infrastruktur für SmartMeter kann man nicht netzdienlich schalten. 15 min Zeitgenauigkeit wären dort schwer zu erreichen und die reichen natürlich bei weitem nicht aus für die Punkte 1 bis 4, die der in der letzten Zeit auch manchmal gebeutelten Industrie besonders auf der Seele liegen.

Veranstaltungsort
Veranstaltungsort
 

 

Interessante 55 min direkt am Brandenburger Tor, dessen Quadriga gerade gereinigt wurde.

 

Hier geht es zum StromPager.

Dietmar Gollnick