e*Message Blog

Zählen, Messen, Prüfen - e*Message auf dem Fachkongress ZMP

Geschrieben von Dr. Hartmut Ilse | 12.5.2017

Erneut hat sich die Stromnetz-Branche sehr zahlreich zum FNN-Fachkongress vom 10. - 11. Mai 2017 in Leipzig versammelt. Auch e*Message war mit seinem e*Nergy-Strompager erstmals mit einem Stand auf der Kongressausstellung dabei.Alle sind in großer Erwartung angereist, um zu erfahren, welche Fortschritte es neun Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende (GDEW) beim Smart Meter Rollout gibt. Man möchte wissen, was die nächsten Meilensteine der Roadmap zum Aufbau des intelligenten Stromnetzes sind und wann mit welchen zertifizierten Komponenten der intelligenten Messsysteme am Markt zu rechnen ist. Das Fachkongress-Programm offerierte dazu viele interessante Beiträge. Das Fazit des ersten Kongresstages war jedoch sehr ernüchternd:

  1. Die politisch Verantwortlichen sind der Meinung, dass man mit den vorliegenden Standards die Voraussetzungen einer für Europa vorbildlichen Smart Meter Gateway(SMG)-Kommunikations-Plattform geschaffen hätte.
  2. Die praktische Umsetzung müsse jedoch in einem Stufenprozess (Geräte-Generation 1 und Interims-Marktkommunikationsmodell ab Q4 ́17 und G-G 2 mit dem Ziel-Marktkommunikationsmodell ab Q4 ́19) erfolgen, da immer wieder neue Anforderungen, neue Funktionen bedingen.
  3. Damit diese Vorgehensweise zum Erfolg führen kann, ist jedoch die Sicherstellung eines Migrationspfades, die Möglichkeit des Software-Upgrades für alle Komponenten des iMSys sowie des SMG-Adminstrators, unbedingt zu gewährleisten. Ist das realistisch?
  4. Als eine wesentliche Herausforderung wurde in mehreren Beiträgen auf die unzureichende kommunikative Einbeziehung der Stromnetz-Endkunden hingewiesen. Bis zu 66% der Kunden haben keine Vorstellung davon, was mit dem intelligenten Stromnetz auf sie zukommt.
  5. Es ist bisher kein breiter Endkundenbedarf geweckt worden. Der Mehrwert / Nutzen des Letztverbrauchers aus der Einführung des intelligenten Stromnetzes, verbunden mit Mehrkosten, ist schwer kommunizierbar.
  6. Eine sogenannte „Killer-Application“ für den Erfolg des intelligenten Netzes beim Letztverbraucher hat sich noch nicht herauskristallisiert.
  7. Ungeachtet dieser Situation wurde von vielen Vortragenden gefordert, mit den verfügbaren Interims-SMG doch größere praktische Einsatzfälle zu beginnen, um echte Erfahrungen zu gewinnen und die bekannten Wissenslücken Schritt für Schritt aufzuarbeiten. Offen bleibt dabei jedoch meist, wer die Kosten dieser Erfahrungssammlung decken wird.

Vom „Steuern“ / „Schalten“ mittels iMSys wurde bei vielen Referenten ausgegangen, aber dazu sind die Anforderungen noch immer nicht klar und ein Lastenheft für die SMG-Steuerbox noch immer nicht verabschiedet. Aber bis zur Verfügbarkeit (Zertifizierung) einer standardisierten Steuerbox, die den Zuverlässigkeitsanforderungen einer Stromnetzsteuerung entspricht, werden noch Jahre ins Land gehen.

Darum können wir mit Fug und Recht weiterhin die sofortige Anwendung unseres Strompagers, auch in Zukunft als in das Smart Grid integrierbare Lösung, für das netzdienliche Schalten offerieren.

e*Message-Stand auf der ZMP-Ausstellung
Demonstration des e*Nergy-Strompager-Systems

 

Die e*Message-Teilnahme an der Ausstellung zum FNN-Fachkongress ZMP 2017 war darum die richtige Entscheidung. Hier ist der Raum und die Zeit gegeben zur Vertiefung der Kontakte mit den Strompager-Lösungsinteressenten, -Partnern und -Anbietern, gerade im Lichte des sich hier verdeutlichenden schwierigen und langwierigen Pfades bis zur zerifizierten Bereitstellung einer SMG-Steuerbox.

 

Hartmut Ilse