Vom 25.-26. März fand in Kassel die ETG Fachtagung des VDE unter dem Titel "VON SMART GRIDS TO SMART MARKETS" statt.
Die Vorträge zeigten die aktuelle Entwicklung aus den verschiedenen Blickwinkeln der Akteure oder wie man jetzt sagt "Marktteilnehmer". Es gibt viele neue und kreative Ideen den gerade entstandenen Markt mit Leben zu füllen. Die notwendige bedarfsgerechte Energielieferung wird heute schon gut durch Marktregeln abgedeckt, auch wenn der Markt durch die langjährige und sehr einseitige, hohe Subvention der Photovoltaik eine schwere Last zu tragen hat. Der durch diese Regeln entstandene exponentielle Anstieg der Kosten wurde gestoppt, wirkt aber noch für Jahrzehnte nach und bindet volkswirtschaftliches Kapital.
Der Preis der Energie ist abhängig davon, wie knapp sie gerade ist. Hier scheinen die Anreize des Marktes zu funktionieren und viele neue Unternehmen drängen auf den Markt. Bisher hat dieser Markt aber keinen Ortsbezug ... Der Flensburger Batteriespeicherbesitzer möchte beispielsweise dem Rosenheimer Energieversorger schnell Energie liefern, weil in dessen Netz durch zu geringe lokale Solareinspeisung aufgrund dichter Bewölkung ein kurzfristiger Bedarf entsteht. Das klappt, sofern es auf dem Weg von Norden nach Süden nicht gleichzeitig mehr als den üblichen Bedarf an Transportkapazität gibt.
Durch die veränderten Energieflüsse ergeben sich völlig neue Nutzungsparameter der Transport- und Verteilnetze. Insbesondere wie viele der angeschlossenen Verbraucher und Erzeuger das Netz gleichzeitig nutzen, ändert sich sehr schnell. Durch die heute gültigen Marktregeln werden solche Effekte nur sehr unzureichend berücksichtigt. Zum Teil werden auch falsche Anreize gesetzt.
In sehr vielen Beiträge, insbesondere der Verteil- und Transportnetzbetreiber, sowie deren Technologielieferanten waren diese aufkeimenden Konflikte erkennbar. Der Regulierer muss einen Wandel des Stromnetzes herbeiführer, der eine CO2- arme Energieproduktion bei hoher Versorgungssicherheit ermöglicht. Es muss aufgepasst werden, dass volkswirtschaftlich unsinnige Marktangebote nicht ohne Rücksicht gefördert werden. Denn letzten Endes zahlt nicht ein Verteilnetz- oder Übertragungsnetzbetreiber eine solche Entwicklung , sondern der Bürger über seine Stromrechnung.
Hier noch der Beitrag, der gemeinsam von Stromnetz Berlin und e*Message konzipiert und auf der Fachtagung vorgestellt wurde. Mit positiver Resonanz.
Carsten Hofmann
Head of Products
e*Message W.I.S.GmbH